Wenn ich Kleider entwickle, achte ich nicht als Erstes auf die Ästhetik. Natürlich soll ein Kleidungsstück schön sein – aber ist das nicht völlig überbewertet? Ästhetik entsteht doch nicht einfach durch ein einzelnes Kleidungsstück, sondern durch das, wie es getragen wird, wie es kombiniert und in Szene gesetzt wird. Und, wie ich finde, auch durch meine Special Force: die Schnitttechnik.
Ein Kleid soll schön fallen, möglichst vielen Körpern passen, sich anpassen. Es muss bequem sein – und im besten Fall auch noch vielseitig.

Ich habe mir den Kopf zerbrochen – immer und immer wieder. Über Wochen hinweg habe ich unter der Dusche darüber nachgedacht.
In Barcelona letzten Sommer habe ich dann in einer kleinen Boutique ein Kleid entdeckt – und dachte: Das ist es! Ich habe es sofort gekauft und alle möglichen Varianten ausprobiert, wie man es binden kann. Es war ein großartiges Kleid, wirklich – aber leider für uns so (noch) nicht umsetzbar. Es war komplett aus Kunstfasern und brauchte so viel Stoff, dass es mit unseren Materialien zu schwer geworden wäre – und obendrein zu teuer in der Herstellung.
Wir hätten ein neues Material gebraucht … Kunstfasern? Nein, das kam nicht infrage. Aber was sonst? Und was, wenn wir ein Kleid launchen und dafür extra ein neues Material mit riesigen Mindestmengen bestellen müssten … und es dann gar nicht gut ankommt?
Eine neue Idee musste her – und ich weiß nicht mal, woher sie diesmal kam. Aber irgendwann hatte ich (oder war es jemand anderes?) die Eingebung für Margot.

Ein schlichtes Kleid in A-Linie, mit feinen Trägern, die durch Schlaufen gezogen werden – und so auf unterschiedlichste Arten gebunden werden können. Als Neckholder (ich schwöre, mit 15 habe ich das geliebt), als gerade Träger, gekreuzt, hinten verschlungen, direkt als Bindegürtel um die Taille gewickelt … Ich finde kaum Worte, um die Vielfalt an Tragevarianten zu beschreiben.
Aber das ist nicht alles.
Weil wir uns nicht für eine Trägerbreite entscheiden konnten – und weil wir zusätzlich einen separaten Bindegürtel machen wollten – entschieden wir uns einfach für zwei Trägersets. Das bedeutet: Nicht nur verdoppeln sich die Tragevarianten, du hast auch immer die Möglichkeit, das Kleid in der Taille zu schnüren – ganz egal, wie du die Träger bindest.
Hach, ich bin einfach begeistert von Margot. Aber am besten schaust du selbst: Jetzt Margot entdecken!